LONDON BRIDGE
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Fotos: Maurice Korbel
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London Bridge choreographierte Manuel Quero im Jahre 2005 für das Tanztheater Freiburg / Heidelberg.
Der Zeitstil ist unbeeinflussbar wie eine Naturgewalt. In den Zeitstil schickt man sich klaglos oder macht ihn mit Freuden mit – abweichen von ihm kann man onehin nicht. (…) Der Zeitstil stampft seinen Rhythmus, zu dem alle tanzen müssen, gerade auch die, die sich besonders nonkonformistisch wähnen – ihr Nonkonformismus geht im Ganzen des Zeitstils, betrachtet man ihn nur von einem gewissen Abstand aus, nahtlos auf.
Asfa-Wossen Asserate, Manieren
Glücksversprechen
Eines der grössten Glücksversprechen der Moderne war dasjenige einer konstanten Beschleunigung. Abseits aller politischen oder ethischen Zielsetzung: das Futter für den instinkthaft vermittelten Glauben an den Fortschritt der Welt war das Faktische des immer schneller werdenden Taktes von Transport, Verkehr, Kommunikation und kulturellen Moden…Die Idee der sozialen Mobilität, die den Geschwindigkeitsrausch auch beim Eindringen oder Verlassen sozialer Milieus bevorzugt. Der Wille, nicht zu sich selbst zu kommen, sondern in der Entfremdung unterschiedlicher sozialer Plateaus und ihrer Lebensformen in der Dauer des Prozesses aufzugehen. Das Einfrieren von Dynamik wäre gleichbedeutend mit dem Erstarren des Selbst in Melancholie. Zuversicht gibt es nur aus der Geschwindigkeit des Prozesses sozialer Dynamik, das die Idee des Selbst vermeintlich unbegrenzt erscheinen lässt. Der vor sich selbst Flüchtende wird diese Illusion bis zuletzt verteidigen.
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BILDER LONDON BRIDGE
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