MONDNACHT

Quero zeigt in ihrem Stück "Mondnacht" das ganze Spektrum des sichtlichen Kampfes eines Menschen mit seinen Depressionen. Ob in innerer Melancholie, extremer Aggression oder Zerrissenheit stellt den Künstler ihre Art der Hoffnungslosigkeit und Tiefs der seelischen Befindlichkeit dar. Die musikalische Begleitung wechselt von Klassik bis hin zu Perkussions-Musik. Mit die ständige Veränderung des Musikstils unterstütz die Atmosphäre.

„Wer Quero im Stück ‚Woyzeck‘ gesehen hat, weiß wie er mit Leib und Seele für das Tanztheater lebt“, so eine Besucherin. 
  

WESTFALENPOST Arnsberg | 23.02.2011 | Achim Benke

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OLDIES

Im dem Stück „Oldies“ zeigt Quero, das man die Teenagerzeit nicht zurückholen kann. Es bleiben nur noch Erinnerungen, die man vielleicht auf „Ü40-Partys“ noch mal ausleben möchte. Licht, Schatten und ein anderes jüngeres „Ich“ (Dennis Lassak) wurden auf die Leinwand produziert. Der „jüngere Part“ zeigt dem „alternden Tänzer“ auf einer sarkastische Art, dass er auch durch seine jugendliche Maskerade die Uhr der Zeit nicht zurückdrehen kann. Bei der Aufführung „Oldies“ bekamen die Zuschauer Ohropax, da die Musik sehr laut war. „Das Authentische einer Diskothek musste mit rüberkommen“, so Quero.

WESTFALENPOST Arnsberg | 23.02.2011 | Achim Benke

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INFANTIN

Wer Manuel Queros Arbeit kennt, der weiß, dass bei ihm Tragik und Komik eng beieinander liegen. Seine Vorliebe für den Slapstick hat er diesmal konsequenter als sonst behandelt. Auf eine Leinwand projizierte, nach Art eines Stummfilms gedrehte Szenen, konterkarieren das Bühnengeschehen oder setzen es fort... ...Nach einem virtuosen Unisono löst sich die Szenerie durch blitzartigen Wechsel der Positionen. Perfekt. Minutenlanger Beifall verabschiedete die Künstler.

WAZ, 20.06.2005

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FRENETICAS

...Manuel Quero...flirtet in seiner Barockparodie The Maids of Honour so unverfroren mit dem Publikum, daß man sich fragt, wer hier eigentlich auf den Arm genommen werden soll: die höfische Koketterie oder die Geltungssucht allgemein oder man selbst ganz speziell. Die Zeit 4.07.2002 ...ausgereift und wunderschön dagegen The Maids of Honour von Manuel Quero.

Hamburger Abendblatt 28.06.2002

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MONOTONOS

...Langeweile und Eintönigkeit sind das Thema seines Stückes... einem Reigen skurriler und clownesker Variationen eines Phänomens, das lästig, und doch weit verbreitet ist. ...Manuel Quero und die Tänzerinnen, haben gezeigt, dass „Neuer Tanz“ nicht immer nur abgehoben und schwierig sein muss, sondern durchaus anspruchsvoll und augenzwinkernd unterhalten kann.

WAZ, 25.04.2004

Ein Tanzstück, das sich mit dem Thema Langeweile auseinander setzt, könnte selbst schnell furchtbar öde werden. Nicht so bei Manuel Quero...ein sehr vielversprechender Start.

Prinz, Juni 2004

Wer Manuel Queros Arbeit kennt, der weiß, dass bei ihm Tragik und Komik eng beieinander liegen. Seine Vorliebe für den Slapstick hat er diesmal konsequenter als sonst behandelt. Auf eine Leinwand projizierte, nach Art eines Stummfilms gedrehte Szenen, konterkarieren das Bühnengeschehen oder setzen es fort... ...Nach einem virtuosen Unisono löst sich die Szenerie durch blitzartigen Wechsel der Positionen. Perfekt. Minutenlanger Beifall verabschiedete die Künstler.

WAZ, 20.06.2005 Sonntag,

Monoton war das überhaupt nicht Premiere bei Flottmann: Der Essener Folkwang-Tänzer und Choreograf Manuel Quera stellte einem begeisterten Publikum seine Produktion "Monotonos" vor. Langeweile und Eintönigkeit sind das Thema seines Stückes, und was zunächst etwas belanglos anmutet, entwickelt sich im Verlauf des Abends zu einem Reigen skurriler und clownesker Variationen eines Phänomens, das lästig, und doch weit verbreitet ist. Mit einem bescheidenen Vorrat schablonenhafter Armbewegungen betreten die Künstler die Bühne. Was zunächst erstarrt, löst sich auf in harmonischen Bewegungen. Halbe Pirouetten, Hebefiguren und wehende, weiße Beinkleider. Dann wird es eng, stoisch, abgehackt. Die Körper springen verkrampft, mit nur noch einem Anflug von Eleganz. Die zum Teil korsettartig geschnittenen Kostüme gewinnen an Bedeutung. Kein Entkommen aus der Routine. Ein von Quero gedrehter Video-Film unterstützt das Geschehen visuell und wird stellenweise in die Handlung mit einbezogen. Markant geschminkte Gesichter sprechen pointierte Sätze über die Langeweile, deren Mutter übrigens "Monotonia" heißt. Eine junge Frau kauft sich Schwimmflossen und kann sich damit nur behäbig bewegen. Dieses als Running-Gag konzipierte Requisit entwickelt sich zu einem Höhepunkt des Abends, wenn nämlich alle Tänzer mit einer solchen Fußbekleidung auftauchen. Musik gibt es reichlich. Den Stimmungsbildern entsprechend, von Flamenco über barocke Gesänge bis hin zu Techno und Disco-Musik. Manuel Quera und die Tänzerinnen Tanja Berg, Lisa Johanna Brus und Soo-Jin Yim-Heil haben gezeigt, dass "Neuer Tanz" nicht immer nur abgehoben und "schwierig" sein muss, sondern durchaus anspruchsvoll und augenzwinkernd unterhalten kann. nfi

WAZ, 25.04.2004

Kreativität entsteht aus Langeweile Schwerte - Den Tänzern ist langweilig. Furchtbar langweilig. Ein Standbild der Antriebslosigkeit formen sie auf der Bühne. Ziellose Blicke. Hängende Mundwinkel. Schief in den Nacken geworfene Köpfe. Es ist, als ob ihr Antlitz tanzen lernte. Pomadig der eine. Nervös der andere. Dann eine wilde Grimasse. Bäh! Ganz große Pantomime. "Langeweile", sagt ein Gesicht auf der Leinwand im hinteren Teil der Bühne, "das ist die Halbschwester der Verzweiflung." Oh ja, zum Aus-der-Haut-fahren ist das. Zum Kribbelig- und zum Verrücktwerden. Die vier Tänzer auf der Bühne der Rohrmeisterei durchleben sie alle, diese Stadien der quälenden Monotonie. Mit ihrem Programm "Monotonos" sorgten sie am Freitag für ein furioses Finale der siebten Schwerter Tanztheater-Reihe. Manuel Quero hieß der Choreograph - dem Publikum noch bekannt aus der Henrietta-Horn-Inszenierung "Lakenhal". Seine Mitstreiter: allesamt famose Tänzer und ebenfalls dem Folkwang Tanzstudio entwachsen. Lisa-Johanna Brus, Eun-Sik Park Wacker und José Antonio Roque Toimil verschmelzen mit dem Rhythmus der Musik. Ziel- und stilsicher bedienen sie sich aus ihrem großen Farbkasten der Sentimentalitäten. Mal traurig-verzweifelt, mal heiter-grotesk. Die eigentliche "Nummer" aber bleibt Manuel Quero selbst. Der Spanier beherrscht den exaltierten Torero wie den albernen Hänfling, den traurigen Clown wie die kapriziöse Diva. Sein komödiantisches Repertoire ist unerschöpflich. Wie ein Gockel stolziert er in weißem, langem Rock über die Bühne. Die Haare zum eitlen Kamm hochgegelt. Die Langeweile, sie treibt eben seltsame Blüten. Eine bizarre Blüte, das ist auch der "Flossentanz". Grüne Plastikflossen stülpen die Tänzer über ihre Füße. Dann watscheln sie munter los. Mal wirken sie wie grazile Meerjungfrauen, dann wieder wie ungeschickte Enten. Sinn macht das keinen. Dafür aber jede Menge Spaß. Langweile ist der Anfang aller Kreativität. Auch diesen Satz hätte das Gesicht auf der Leinwand sagen können. Die rund 120 Zuschauer jedenfalls riss die Monotonie zu anhaltenden Ovationen hin. Und das soll erst mal einer nachmachen. - sit

10. Juli 2005 | Ruhr Nachrichten

Mit tosendem Beifall und Bravo-Rufen wurde das Tanztheaterstück „Monotonos“ von Manuel Quero am Freitagabend bei Flottmann gefeiert. Die Premiere überzeugte mit einer skurilen und ganz und gar nicht langweiligen Tanz- und Szenencollage zum Thema Langeweile. Sie wohnt „in dir, in deiner Wohnung und in der Wohnung von jedem anderen Menschen, in einem Zimmer am Ende des Flurs“ (Juan Pedro Lopez Laso). Es ist die Langeweile. Und sie kommt in immer wieder neuem Gewand. Sie kann dich lähmen, dich traurig machen, machmal macht sie richtig wütend oder bringt dich dazu schrecklich albernes Zeug zu sagen, zu tun oder zu denken. All diese Facetten der Langeweile hat Choreograph und Tänzer Manuel Quero mit seinen drei Ex-Kolleginnen vom Essener Folkwang-Tanzstudio in „Monotonos“ umgesetzt. Mit Tanz, aber auch mit Mimik, Sprache und bewegten Bildern (Video). Schrecklich schön melancholisch kann die Langeweile sein, schmerzvoll und verzweifelt. Aggressiv, kraftvoll und selbstzerstörerisch. Sie lässt dich taumeln, versetzt dich in einen unentfliehbaren Zustand der Trance. Sie nimmt dir die Luft zum atmen, erdrückt dich beinah und manchmal lässt sie alles um dich herum gleichgültig oder sogar lächerlich werden. Herrlich fließende und ausdrucksstarke Tanzsequenzen einerseits und schrecklich alberne Slapstick-Einlagen zeigen die ganze Bandbreite dieses Seelenzustands auf der Bühne. Dabei ist Manuel Queros Choreographie oft hemmungslos albern, manchmal kitschig und gelegentlich bitter-ernst zugleich. Was entseht, ist ein fast surreales Erlebnis zwischen Albernheiten und ernst zunehmendem Tanz. Die Tänzerinnen können in neongrünen Taucherflossen zu Barry White über die Bühne watscheln, wie Affen brüllen oder wunderbar melancholisch über das Parkett wehen – sie sind dabei immer absolut großartig. Tanja Berg (sensationell!), Lisa-Johanna Brus und Soo-Jin Yim-Heil tanzen nicht nur gut, jede hat dabei auch einen ganz unvergleichbaren Stil, den sie sich auch in der Anpassung an ihre Rolle bewahrt. Am Ende dieser schauspielerischen und tänzerischen Glanzleistung hat man fast schon Lust auf ein bisschen mehr Monotonie im Leben! Es lebe die Langeweile!

Von Susanne Meimberg

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